Meldungen Amphibiengruppe


Leben in zwei Welten

Jetzt Ende Juni/Anfang Juli können nach einem sommerlichen Regenguss in so manchem Garten unzählige fingernagelgroße junge Erdkröten beobachtet werden. Nach ihrer Umwandlung von einer Kaulquappe zu einer jungen Kröte machen sich die Tiere nun auf den Weg in die Landlebensräume. Erst nach zwei bis drei Jahren werden sie zur Fortpflanzung wieder in ihre Laichgewässer zurückkehren.

Bei den Wanderungen sind die Amphibien besonders durch den Straßenverkehr gefährdet. Viele ehrenamtliche Helferinnen und Helfer stellen daher Fangzäune auf und tragen die Tiere über die Straße. Auch Ehrenamtliche unserer Amphibiengruppe betreuen verschiedene Amphibienvorkommen und unterstützen aktiv die erfolgreiche Schutzaktion der Hansestadt Lübeck im Lübschenfeld (https://www.luebeck.de/de/presse/pressemeldungen/view/139352).

 

Wer in unserer Amphibiengruppe mitarbeiten möchte, melde sich gerne unter nabu-luebeck@t-online.de (Tel: 0451/76666).   

Text und Fotos: Martin Lohneis


Besuch am Krötenzaun 2024

Mehrere Exkursionen des NABU Lübeck führten im März zum Amphibienschutzzaun an der Straße Lübschenfeld in St. Lorenz Nord. Dort wird seit letztem Jahr ein Zaun aufgestellt. Er schützt die Tiere auf ihren Weg zum Laichgewässer vor den tödlichen Gefahren des Straßenverkehrs.

Zahlreiche Kinder und Erwachsene konnten das Wandergeschehen der Erdkröten, Grasfrösche und Teichmolche hautnah miterleben. Mit behäbigem Gang bewegten sich die weiblichen Erdkröten in Richtung Laichgewässer. Auf ihren Rücken klammerte sich meist schon ein männliches Tier fest. Die agileren Frösche hingegen hüpften sehr zur Freude der Kinder ihrem Ziel entgegen.

Die Frühlingswanderung der Tiere wird hormonell gesteuert, hängt aber auch von klimatischen Faktoren, wie Frostfreiheit und Feuchtigkeit, ab. Während der Wanderperiode gab es dieses Jahr immer wieder Kälteeinbrüche, bei denen die Tiere ihre Wanderung vorübergehend einstellten. Auch einer unserer Besuche am Zaun fiel in diese Zeit. Dem Interesse an der Amphibienwelt tat das aber keinen Abbruch. Viele Fragen zur Lebensweise, zur Entwicklung, zur Gefährdung und zum Schutz dieser bedrohten Lebewesen wurden behandelt.

 

Text und Fotos: Martin Lohneis