Nistkästen für den Wiedehopf

Text und Fotos: Jan Gerken

Nicht nur die Tatsache, dass der Wiedehopf Vogel des Jahres 2022 ist, sondern auch die 

zunehmende Ausbreitung des Wiedehopfes in Norddeutschland und Schleswig-Holstein 

haben uns veranlasst, dem Neubürger die Ansiedelung zu erleichtern. Neben natürlichen 

Baumhöhlen werden auch Halbhöhlen in Steinhaufen oder Erdhöhlen angenommen. 

In Kooperation mit der Lübecker Naturschutzbehörde, die erfreulicherweise die 

finanziellen Mittel für die Baumaterialien bereitstellte, wurde in unserer „Wiedehopf-AG“

ein Bauplan nach Empfehlungen und Vorlagen des Landesbundes für Vogelschutz in 

Bayern e.V. weiterentwickelt. 

Da bis zur ersten Brut vermutlich noch etwas Geduld nötig sein wird, wurde besonders 

witterungsbeständiges Material verwendet. Lüftungsschlitze sorgen für prima Klima und 

mit zwei verschiedenen Einfluglochtypen in Rund- und Keilform können wir die Vorlieben 

testen. Insgesamt sind sechs Nistkästen in Eigenbau entstanden, die wir in zwei 

geeigneten Gebieten um Lübeck aufgehängt haben. Lichte Vegetation und eine 

wärmeexponierte Lage mit reichlich Großinsekten bilden den optimalen Lebensraum. 

Etwas gewöhnungsbedürftig ist für den routinierten Nistkastenbauer die empfohlene

Montagehöhe in nur ca. einem Meter Höhe. Befestigt haben wir die Kästen an schwer 

zugänglichen Stellen an Solitärbäumen, mit wenigstens zeitweiser Beschattung. Zur 

Abwehr gegen Prädatoren setzen Wiedehopfe Körpersekrete ein, um die Angreifer damit 

zu vertreiben.

Bleibt zu hoffen, dass wir die Einwanderung von Wiedehopfen in Lübeck erleben dürfen,

und dass das bereitgestellte Immobilienangebot ihren Vorstellungen entspricht. 


Bau und Betreuung von Nistkästen

Gänsesäger und Schellente

Der Mangel an alten Bäumen, insbesondere an Bäumen mit Höhlen, veranlasste die Naturschützer, künstliche Nisthilfen anzubieten, die als unterstützende Maßnahmen zu sehen sind. So wurden über 60 Großraumnistkästen angebracht, jährlich kontrolliert und ausgewertet. Gebiete: Ratzeburger See, Wakenitz, Stadtgraben und Mühlenteich, Trave bis zum Kneeden in Bad Oldesloe, Struckteich in Zarpen und der Moorteich in Heilshoop. Es werden auch Beobachtungen im weiteren Umkreis gesammelt, so z. B. vom Raum Neustädter Binnenwasser bis zum Schaalsee.

 

Um Mithilfe wird gebeten. Es kann dabei auch ein Gebiet in eigener Regie übernommen werden.

Gebirgsstelze

Das Projekt befindet sich bereits im dritten Untersuchungsjahr mit 70 Halbhöhlen, die unter Brücken an der Schwartau, Flörkendorfer Mühlenau, Kremper Au, Trave, Süderbeste, Steinau von Nusse bis Hammer montiert worden sind. Man findet die Gebirgsstelzen hauptsächlich an ehemaligen Wassermühlen, Wehren und an Wasserläufen mit starkem Gefälle. Es werden Beobachtungen aus ganz Schleswig-Holstein gesammelt.